Der Bezirk S.O. 36 war in den frühen Achtzigern ein vorwiegend von Migranten und der Hausbesetzterszene geprägter Kiez.
Weite Strecken in Kreuzberg wurden durch die beklemmende Präsenz der Berliner Mauer dominiert.
Die Besitznahme und Neugestaltung schändlich verkommener Altbauten durch Hausbesetzer war hauptsächlich dem schlechten Angebot von kostengünstigem Wohnraum und dem verwerflichen Trend Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umzuwandeln geschuldet.
Die Attraktivität von S.O. 36 für eine junge Szene beruhte auf der Mischung aus Parallelgesellschaft, politisierten Neu-Kreuzbergern und künstlerischer Kreativität. Meine visuellen Eindrücke habe ich auf Fotos festgehalten, die 1980 und 1982 entstanden sind.
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Das weiße Gebäude ist der Bolle-Supermarkt, der 1987 während der Kreuzberger Mai-Unruhen geplündert und abgefackelt wurde.
An dieser Stelle steht nun die 2008 eröffnete Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee.
Die Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee im Juni 2013
Bonus: Konzertfotos aus dem S.O. 36 (Einstürzende Neubauten; Glenn Branca mit Lee Ranaldo am 20.03.1981)
Weitere Fotos mit Kreuzberg-Motiven, die 1976 bis 1978 entstanden sind, gibt es auf Axel Affeldts toller Website: